Geeignete und weniger geeignete Sportarten bei Skoliose/Kyphose-Erkrankung
Grundsätzlich sind sportliche Aktivitäten bei Skoliose Erkrankungen nicht nur erlaubt, sie sind sogar empfehlens- und wünschenswert und wirken aufbauend und stärkend auf die gesamte Rücken- und Rumpfmuskulatur. Sportaktivitäten ergänzen, erweitern und unterstützen somit in idealer Weise zusätzlich die seitens des Arztes verordneten krankengymnastischen Therapiemaßnahmen. Um welche Sportarten es sich dabei handelt, hängt zum einen von den persönlichen sportlichen Ambitionen, der Ausprägung und Compliance der Skoliose, dem Alter des Patienten, eines eventuell vorhandenen Schmerzbefundes und zum anderen von der Intensität der Sportart ab.
Geeignete Sportarten:
- Schwimmen, die ideale Sportart zur Therapie und Prävention von Wirbelsäulenschäden (Rückenschwimmen / Rückenkraulen oder Sportbrustschwimmen) desweiteren Aquafitness, Aquagymnastik, Aquapower
- Joggen, ein Laufstil mit rhythmisch be- und entlastenden Bewegungsabläufen (idealerweise auf Wald- und Wiesenuntergrund, möglichst nicht auf hartem Straßen- oder Betonbelag, stauchen der WS durch geeignete Sportschuhe mit dämpfenden Sohlen vermeiden)
- Radfahren, in rückengerechter und aufrechter Sitzposition, z.B. Trekking-, City- oder Hollandrad)
- Nordic Walking, Wandern, Therapeutisches Reiten, Tanzsport, Aerobic, Inlineskaten, Klettern, Skilanglauf
Weniger geeignete Sportarten:
Sportarten mit ruck- und stoßartigen Bewegungsabläufen, die je nach Ausprägung der Skoliose, die Wirbelsäule zu stark belasten, z.B.: Delphin-Schwimmen, Tennis, Squash, Gewichtheben, Trambolinspringen
Skoliose und Schulsport
Bei Kindern und Jugendlichen ist eine Befreiung vom Schulsport bei leichten und mittelschweren Skoliosen nicht angezeigt. Für Korsettträger gilt: während einer Korsettbehandlung kann und sollte in den meisten Fällen Sport betrieben werden. Ob Sport mit oder ohne Korsett betrieben werden darf, sollte mit dem behandelnden Arzt und Korsettbautechniker besprochen werden.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass ein prinzipielles Verbot einzelner Sportarten nicht gerechtfertigt ist und sollte jeweils im Einzelfall mit dem Skoliose-Patienten und Arzt abgeklärt werden. Auch gibt es keine gesicherten Hinweise dafür, dass es bei bestimmten Sportarten zu einer Zunahme der Verkrümmung führt.