Das DSN hat eine kleine Geschichte über Lina schreiben lassen. Es geht um ihr erstes Skoliose-Korsett, das erste Mal in der Schule mit der medizinischen Rumpforthese und nachmittags beim Vereinssport. Für alle Heranwachsende, die Erfahrungen mit der Behandlung von Skoliose sammeln.

Lina war ein Wirbelwind. Sie liebte es, Räder zu schlagen und auf Bäume zu klettern. Aber in letzter Zeit fühlte sich ihr Rücken seltsam an und einige Verwandten meinten auch das dieser etwas schief steht.

Daher ging es zum Orthopäden, einem Spezialisten für den Bewegungsapparat des Menschen. Hierzu gehört auch die Wirbelsäule im Rücken.

Der Arzt erklärte nach der Untersuchung: „Lina, dein Rücken braucht eine superstarke Umarmung, um gerade und kräftig zu wachsen. Du bekommst einen Superhelden-Panzer!“

Daher ging es direkt weiter:
In einer Werkstatt eines Orthopädietechnikers, die nach Gips und warmem Plastik roch, traf Lina Herrn Schmidt. Er war ein freundlicher Mann mit einem lustigen Schnurrbart.

„So, kleine Superheldin“, sagte er, „jetzt bauen wir deinen Panzer.“ Er machte einen Abdruck von Linas Körper, der sich kühl und irgendwie spannend anfühlte.

Dann kam der erste Schultag nachdem das fertige Korsett am Tag zuvor angepasst und abgeholt wurde.

In der Pause kam ihre beste Freundin Maja zu ihr. „Du bewegst dich heute so steif, ist alles okay?“, fragte sie.

Lina atmete tief durch und lüftete ein kleines bisschen ihren Pullover. „Das ist mein Superhelden-Panzer“, flüsterte sie.


Maja staunte. „Wow! Das ist ja wie eine Rüstung! Schützt die dich vor Drachen?“ Lina musste kichern.

„Nein, nur davor, dass mein Rücken krumm wird.“ Sie fühlte sich schon viel besser, als sie ihr Geheimnis mit Maja teilte.

Später kam Tom aus ihrer Klasse dazu. „Was ist das unter deinem Pulli?“, fragte er neugierig.

Lina zögerte nur einen Moment. Dann zog sie mutig den Pullover ein Stück hoch und sagte stolz: „Das ist mein Korsett. Mein Rücken-Panzer. Er hilft mir, stark zu werden.“

Tom fand das gar nicht komisch.

„Krass!“, sagte er. „Fühlt sich das komisch an?“

„Manchmal“, gab Lina zu.

„Aber ich bin eine Ritterin, die ihren Rücken beschützt.“ Von da an fragten auch andere Kinder, aber niemand lachte. Die meisten fanden es einfach nur interessant.

Nach der Schule ging Lina zum Turnen.

Sie hatte Angst, dass sie nicht mehr mitmachen könnte. Aber die Trainerin sagte: „Kein Problem, Lina! Für die Übungen ziehst du den Panzer aus, und danach wieder an. Du bist genauso stark wie vorher!“

Und so war es auch.


Lina trug ihren Superhelden-Panzer seither jeden Tag. Sie merkte bald, dass er einfach zu ihr gehörte, wie ihre Sommersprossen oder ihr Lachen.

Die sogenannte Orthese war kein Geheimnis mehr, sondern ihr ganz persönlicher Helfer.

Und ein Wirbelwind war sie immer noch – nur eben einer mit einer extra starken Umarmung für den Rücken.

Symbolfotos: © Gemini KI-Generated Image