Nach der OP war ich 8 cm größer

Bei einer Kinderärztlichen Untersuchung 1994 zu dieser Zeit war ich 12 Jahre jung, wurde zufälligbemerkt, dass ich wahrscheinlich Skoliose habe. Nachdem die Ärztin mich Untersucht hatte und ich mein Unterhemd wieder anziehen wollte viel mir dieses auf den Boden. Als ich mich bückte um dieses aufzuheben bemerkte die Ärztin meinen; wie meine Mama ihn liebevoll nennt “Engelsflügel“, weniger schön Beschrieben meinen Buckel.

Wir erhielten eine Überweisung für die Orthopädie, zuerst wurde ich bei einem Orthopäden vorstellig der die Verdachtsdiagnose Skoliose bestätigte. Somit war es Amtlich, ich habe Skoliose. Thoracal rechts konvex, lumbaler Gegenschwung 32°

Meine Eltern und ich hatten seiner Zeit keinerlei Erfahrungen mit Skoliose geschweige denn das wir jemals vorher etwas davon gehört hätten. Ein langer Weg hat begonnen der sich genauso kurvenreich wie meine Wirbelsäule gestalten sollte …

Meine Eltern und ich wurden in einem Universitätsklinikum Vorstellig, hier wurde nach unzähligen Röntgenaufnahmen und einem Beratungsgespräch mein erstes Korsett angefertigt. Zweimal die Woche hatte ich Physiotherapie und zu Hause führte ich täglich Krankengymnastische Übungen durch. Leider passte mein Korsett überhaupt nicht und das Tragen beschränkte sich auf wenige Stunden am Tag. Dies hatte natürlich zur Konsequenz das meine Skoliose sich verschlechtert hat.

Im Mai 1995 wurde ich erstmalig in der Skoliose Sprechstunde im St.Josef-Stift in Sendenhorst in Münster beim Chefarzt der WS-Orthopädie Dr. med. G. Syndicus vorstellig. Nach Eingehender Untersuchung wurde festgestellt, dass meine Krümmungswinkel innerhalb von einem Jahr um 20° zugenommen haben. Thoracal rechts konvex 52° nach Cobb mit lumbalen Gegenschwung 52° nach Cobb. Mit über 50° stellte sich meine Skoliose als OP-würdiger Befund dar. Zunächst wurde ich stationär aufgenommen der zuvor ambulant angefertigte Gipsabdruck ermöglichte zum Zeitpunkt der stationären Aufnahme, dass mein Korsett fertig gestellt war. Während meines Aufenthaltes wurden intensive Krankengymnastische Übungen durchgeführt und mein Korsett angepasst und ich wurde in den Gebrauch des Schlingentisches eingewiesen welcher mir zusätzlich für zu Hause verordnet wurde.

Im Jahr 1998 war die Operation unumgänglich, meine Skoliose hatte zugenommen so dass wir zu diesem Zeitpunkt von einer extrem ausgeprägten Skoliose der Brust- und Lendenwirbelsäule mit rekonvexer thoracaler Krümmung mit einem Winkel von 70° nach Cobb und einer links konvexen Gegenkrümmung mit einem Winkel von 65° nach Cobb ausgehen mussten.

Meine Eltern hörten sich sehr viele Ärztliche Meinungen an, ich fühlte mich ziemlich schnell wie ein Zootier da meine ausgeprägte Skoliose eher selten ist. Dr. med. G. Syndicus operierte meine Wirbelsäule und formte aus mir nicht nur optisch einen “Neuen“ Menschen. Nach der Operation welche ca. 9 Stunden dauerte war ich ca. 8cm größer und meine gesamte Erscheinung ist auf den ersten Blick von Menschen mit einer gesunden Wirbelsäule nicht mehr zu unterscheiden. Es passiert mir heute noch, dass ich auf meine Aufrechte Haltung angesprochen werde. Für mich und auch alle Ärzte welche mich zur regelmäßigen Kontrolle untersuchen, hat Dr. med. G. Syndicus das Beste aus dem gemacht was Er tun konnte. Er hat für mich gezaubert und mir mein Leben; Lebenswerter gemacht.

Heute bin ich 36 Jahre jung, zweifache Mutter von bezaubernden kleinen Prinzessinnen, welche ich nebenbei erwähnt spontan gebären konnte. Ich denke, alles was ich nach meiner Operation tun konnte ohne diese nicht möglich gewesen wäre. Dafür bin ich allen Ärzten insbesondere Dr. G. Syndicus mehr als Dankbar. Jedem der von Skoliose betroffen ist möchte ich mit auf den Weg geben, dass fast nichts Unmöglich ist! Geradeaus ist einfach sich in die Kurven zu legen ist eine Herausforderung …