Die Brügger-Therapie stellt ein besonderes Behandlungskonzept dar, das sich mit den sogenannten Funktionskrankheiten des Bewegungsapparates beschäftigt.

Die Therapie ist nach dem Schweizer Arzt und Neurologen Dr.med. Brügger benannt. Eine Vielzahl der Patienten, die heute in der orthopädischen Medizin um Rat und Hilfe suchen, klagen über Beschwerden, für welche die labortechnische und bildgebende Diagnostik keine eindeutigen korrelativen Befunde liefert. Über den Begriff "Pseudoradikulären Syndroms" hinaus, hat Dr.Brügger wesentliche Beiträge geleistet, welche die Schmerzphänomene und Funktionseinschränkungen von v.a. orthopädischen Patienten transparenter und effektiver beeinflussbar machen. Diese systematisch zusammengefassten Erkenntnisse über die De- / und Kompensationsphänomene des Bewegungs Apparates bieten eine Schlüssel zum grundlegenden therapeutischen Zugang zu bislang häufig nur begrenzt beeinflussbaren orthopädischen Problematiken.

Zahlreiche als "Rheumatische Beschwerden" bekannte Erkrankungen des Bewegungsapparates gehen auf Fehlbelastungen von Wirbelsäule und Gelenken durch eine krumme und schlechte Körperhaltung während des Alltags zurück. Hierzu zählen:

  • Rückenschmerzen
  • Nacken-, Schulter- und Armschmerzen
  • Ausstrahlende Schmerzen in die Beine (Ischialgie)
  • Abnutzungserscheinungen an den Gelenken (Arthrosen)

Fehlbelastungen bedeuten eine Überbeanspruchung, vor allem der Muskeln und Sehnen. Im Gegensatz zur krummen Körperhaltung werden bei der aufrechten Körperhaltung die Aufbauelemente: Knochen, Gelenke, Muskeln, Band- und Kapselapparat optimal, das heißt mit dem kleinsten Aufwand, beansprucht.

Bei der krummen Körperhaltung kommt es dagegen zur kompensatorischen vermehrten Kontraktion jener Muskeln, die in die aufrechte Körperhaltung drängen. Das Abweichen von dieser Position verstärkt die reflektorischen Verspannungen und lässt die Muskeln, die an diesen Bewegungen und Körperhaltungen beteiligt sind, schmerzhaft werden. Diese zentralnervös gesteuerten Mechanismen bilden die Grundlage des "Weichteilrheumas".

Eine erfolgreiche Therapie muss daher folgende Merkmale beinhalten:

  1. Erlernen einer aufrechten Körperhaltung während des Alltags
  2. Korrektur der Statik des gesamten Körpers
  3. Lösen der infolge länger anhalteneder konzentrischer Muskelkontraktion entstandenen Muskelverkürzungen
  4. Lokale Behandlung (mit Wärme) von entstandenen sekundären Ödemen im arthromuskulären System, die die aufrechte Körperhaltung behindern.